Praktiken mit Medien schneiden – Ein Webkatalog zur digitalen Kindheit
von Pip Hare, Bina Mohn und Astrid Vogelpohl
178 Filmfragmente, 22 Verben (Praktiken), 13 Substantive (Medien): sortieren, gucken, unterscheiden, vergleichen, verknüpfen. Anhand von Suchbegriffen können auf dem Tablet spezifische Ensembles von Filmfragmenten zu ausgewählten Praktiken zusammengestellt und untersucht werden, kamera-ethnographische Beobachtungen aus 14 Familien unterschiedlicher Herkunft und Nationalität. Der Umgang mit den pragmatisch knapp gehaltenen Begriffen setzt beim Betrachten der Filmstücke Wortfindungen in Gang: „aushandeln“ ist nicht gleich „aushandeln“ und „lachen“ nicht gleich „lachen“. Einem Prinzip der (noch) fehlenden Worte folgend, gilt es herauszufinden, inwiefern und wie sich die sortierten Filmfragmente auf den gewählten Begriff der Sortierung beziehen lassen. Gerade an der relativen Unschärfe von Suchbegriffen gegenüber den meist nonverbalen (Medien-)Praktiken, lässt sich das genaue Hinschauen, Unterscheiden und Verknüpfen des Gesehenen entfalten. Über die weitere Option einer Sortierung nach Medien, lassen sich Schnittstellen von Praktiken und Medien in den Blick nehmen. Als ein fokussierbarer Webkatalog eröffnet dies eine Entdeckungsreise zu den Medienpraktiken früher Kindheit und zu den Herausforderungen ihrer Wahrnehmung und Beschreibung. Als wir mit der Arbeit an diesem Projekt begannen, nannten wir es „Wordless Language Game 01: Frühe Kindheit digital“. Im Verlauf der Arbeit stellte sich allerdings heraus, dass in diesem Format noch keine übersichtliche Darstellung (im Sinne Wittgensteins) zu realisieren sein würde, und so verwarfen wir diese Bezeichnung und entschieden uns für die passendere Bezeichnung „Ein Webkatalog zur digitalen Kindheit“.
Produktionszeitraum: 2016-2018
Erscheinungsjahr: 2018 (als „Wordless Language Game 01: Frühe Kindheit digital“) / Neufassung 2024
Forschungszusammenhang:
Sonderforschungsbereich „Medien der Kooperation“
Universität Siegen 2016-2023
Projekt „Frühe Kindheit und Smartphone“
Projektleiterin: Jutta Wiesemann
Kollaborative Kamera-Ethnographie:
Bina Mohn, Pip Hare, Astrid Vogelpohl
Mitwirkende:
mit Scout, Molly, Hunter, Kate (Davo), Jarrod und Kate; Levi, seiner Oma, Will und Olya; Lissa, Rodie und Jire; Rebecca und Joyce; Sydney, Joie und Immanuel; Keitaro und Adrian; Asriel, Rodie und Abigail; Sunika und Atoula; Alina, Alisha und Anna; Annya und Shubhra; Krishang, Monika und Sadhana; Avani, Saavi und ihrer Familie; Elodie, Christoph und Marie Theres
von Pip Hare
mit Bisan, Zubei, Fatima, Ali und Najla; Taavi, Charlene und Esko; Carl, seiner Oma und Judith
von Bina Mohn
mit Nauka, Alva, Thurid und Mathias, sowie Elsa; mit Alva, ihrer Oma, Franziska und Reiner
von Astrid Vogelpohl
Ausschnitte aus Familienvideos:
von Mathias Westebbe, Reiner Buchholz und Judith Dobler
Programmierung:
Jochen Voerste, Concept AV Berlin
Systemadministration:
Nathanael Klein
Kontakt:
Astrid.vogelpohl@uni-siegen.de
SFB 1187 Medien der Kooperation
TP B05 Frühe Kindheit und Smartphone
http://www.kamera-ethnographie.de